Naturseifen vs. konventionelle Seifen: Was ist der Unterschied?

Die Wahrheit über das, womit du dich täglich wäschst

Seife gehört zu unserem Alltag wie Zahnbürste und Handtuch – wir benutzen sie mehrmals täglich, ohne groß darüber nachzudenken. Doch nicht jede Seife ist gleich: Immer mehr Menschen stellen sich die Frage, ob Naturseifen besser sind als herkömmliche, industriell gefertigte Seifen. Was steckt wirklich in deinem Waschstück – und worin unterscheiden sich die beiden Varianten?

In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Unterschiede zwischen Naturseifen und kommerziellen Seifen, klären über Inhaltsstoffe, Herstellungsverfahren, Umweltwirkungen und Hautverträglichkeit auf – und helfen dir dabei, eine informierte Wahl für deine Gesundheit und unseren Planeten zu treffen.

„Was du auf deine Haut lässt, geht auch in deinen Körper – also wähle bewusst.“


1. Inhaltsstoffe: Natürlich vs. synthetisch

Der offensichtlichste Unterschied liegt in den verwendeten Zutaten. Naturseifen basieren in der Regel auf pflanzlichen Ölen und Fetten wie Olivenöl, Kokosöl, Sheabutter oder Rizinusöl. Als Duft- und Farbstoffe dienen ätherische Öle, Tonerden oder natürliche Pigmente. Viele Naturseifen enthalten außerdem pflegende Zusätze wie Honig, Hafer, Aloe Vera oder Heilkräuter.

Kommerzielle Seifen hingegen bestehen häufig aus billigen tierischen Fetten, synthetischen Tensiden (z. B. Sodium Lauryl Sulfate), künstlichen Duftstoffen, Konservierungsmitteln und manchmal Mikroplastik. Diese Inhaltsstoffe werden vor allem verwendet, um schnell und günstig in großen Mengen zu produzieren.

Ein Beispiel: Viele Flüssigseifen enthalten sogenannte PEGs (Polyethylenglykole), die die Haut durchlässiger machen – damit andere Inhaltsstoffe besser eindringen. Das Problem: Auch Schadstoffe können so leichter in den Körper gelangen.

Zitat:
„Wenn ich eine Seife nicht essen kann, will ich sie auch nicht auf meiner Haut.“ – Anonym


2. Herstellungsverfahren: Handarbeit oder Massenproduktion?

Naturseifen werden meist im sogenannten Kaltverfahren hergestellt. Dabei bleiben viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Glycerin, Vitamine und pflegende Öle erhalten. Der Verseifungsprozess ist schonend und benötigt keine hohen Temperaturen. Die Seifen reifen danach mehrere Wochen an der Luft, was sie besonders hautverträglich macht.

Industrielle Seifen hingegen entstehen oft in großen Fertigungsanlagen, wo die Herstellung auf maximale Effizienz ausgelegt ist. Glycerin wird dabei häufig herausgefiltert – weil es als Nebenprodukt separat verkauft werden kann. Zurück bleibt eine trockene, oft reizende Masse, die nur mit Zusatzstoffen wie Silikonen oder Feuchthaltemitteln „künstlich pflegend“ gemacht wird.

Auch beim Umwelteinfluss zeigen sich Unterschiede: Naturseifen benötigen deutlich weniger Energie in der Produktion und enthalten keine umweltbelastenden Rückstände.


3. Wirkung auf die Haut: Sanfte Pflege oder reizende Reinigung?

Ein wichtiger Punkt bei der Wahl der Seife ist die Verträglichkeit für die Haut. Naturseifen sind in der Regel mild, rückfettend und pH-neutral. Durch die hochwertigen pflanzlichen Öle und die schonende Herstellung bleibt der natürliche Schutzfilm der Haut erhalten – das ist besonders wichtig für Menschen mit trockener oder empfindlicher Haut.

Konventionelle Seifen und Duschgele dagegen entfetten die Haut oft stark, da sie aggressive Tenside enthalten. Der Haut wird Feuchtigkeit entzogen, was zu Spannungsgefühl, Juckreiz oder sogar Ekzemen führen kann. Viele konventionelle Produkte sind zudem stark parfümiert, was bei empfindlichen Personen zu Reizungen oder Allergien führen kann.

Ein weiteres Problem: Manche kommerziellen Produkte enthalten Hormonstörer wie Triclosan, die nicht nur der Haut, sondern auch der Gesundheit schaden können – und darüber hinaus die Umwelt belasten.


4. Umweltfreundlichkeit: Müllberge oder Zero Waste?

Naturseifen haben nicht nur für die Haut, sondern auch für die Umwelt entscheidende Vorteile. Sie kommen meist ohne Plastikverpackung aus, enthalten keine Mikroplastikpartikel, sind biologisch abbaubar und werden oft regional sowie in Handarbeit produziert.

Konventionelle Produkte – vor allem Flüssigseifen und Duschgels – verursachen riesige Mengen Plastikmüll. Ihre Inhaltsstoffe gelangen über das Abwasser in Flüsse und Meere, wo sie das ökologische Gleichgewicht stören. Besonders problematisch sind nicht abbaubare Silikone, Mikroplastik und synthetische Duftstoffe.

Immer mehr Konsument*innen greifen deshalb zu Zero-Waste-Produkten, festen Seifenstücken und biologisch zertifizierten Naturkosmetikmarken.

Zitat:
„Was in den Abfluss geht, landet irgendwann im Meer – oder im Trinkwasser.“


5. Preis & Verfügbarkeit: Ist natürlich wirklich teurer?

Ein häufiger Irrtum: Naturseifen seien teuer und schwer zu bekommen. Zwar liegt der Preis pro Stück oft über dem eines Supermarktprodukts – aber dafür ist die Ergiebigkeit deutlich höher. Ein handgemachtes Stück Naturseife hält oft doppelt so lange wie ein billiger Duschgelspender.

Außerdem sinken die Preise zunehmend, da das Interesse an nachhaltigen Alternativen wächst. Naturseifen gibt es heute in Unverpackt-Läden, Apotheken, Bio-Märkten, auf Wochenmärkten oder online – oft sogar mit regionaler Herkunft.

Viele Menschen berichten, dass sie durch die Umstellung auf Naturkosmetik insgesamt weniger Produkte benötigen, da ihre Haut wieder ins Gleichgewicht kommt. Auch das spart langfristig Geld – und Nerven.


Fazit: Warum sich der Umstieg auf Naturseife lohnt

Wer sich, seine Gesundheit und die Umwelt schützen möchte, ist mit Naturseifen auf der sicheren Seite. Sie bestehen aus nachvollziehbaren Inhaltsstoffen, schonen die Haut, belasten weder Körper noch Gewässer und unterstützen oft kleine, faire Manufakturen.

Natürlich bedeutet nicht automatisch „besser“ – auch Naturseifen sollten zertifiziert und rückverfolgbar sein. Doch insgesamt ist der Unterschied zu herkömmlichen Produkten deutlich: weniger Chemie, weniger Müll, mehr Verantwortung.

„Seife ist nicht nur ein Reinigungsprodukt – sie ist eine tägliche Entscheidung für oder gegen Nachhaltigkeit.“

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