Nachhaltig reisen – besser für dich, besser für die Welt
Reisen ist ein Privileg. Es lässt uns neue Kulturen entdecken, einzigartige Natur erleben und unvergessliche Erinnerungen schaffen. Doch Reisen bringt auch Verantwortung mit sich – für die Umwelt, die Menschen vor Ort und kommende Generationen. Der Klimawandel, die Plastikflut und die Zerstörung sensibler Ökosysteme machen deutlich: Nachhaltiges Reisen ist keine Option mehr – es ist eine Notwendigkeit.
In diesem Guide erfährst du, wie du auch als Anfänger*in ganz einfach nachhaltiger reisen kannst – Schritt für Schritt, bewusst und mit Freude.
„Reise mit offenem Herzen und kleinem Fußabdruck.“
1. Was bedeutet nachhaltiges Reisen wirklich?
Nachhaltiger Tourismus basiert auf der Idee, Reisen so zu gestalten, dass sie die Natur, das kulturelle Erbe und das soziale Gefüge vor Ort nicht schädigen, sondern stärken. Das heißt konkret:
- Ökologisch reisen: CO₂ vermeiden, Wasser sparen, Natur respektieren
- Sozial verantwortlich reisen: Lokale Kultur wertschätzen, faire Arbeitsbedingungen fördern
- Wirtschaftlich sinnvoll reisen: Regionale Anbieter unterstützen, statt internationale Ketten
Was ist nicht nachhaltig?
- Kreuzfahrten mit hohem Treibstoffverbrauch
- Massentourismus in sensiblen Ökosystemen
- Selfies mit Wildtieren oder Souvenirs aus Korallen, Elfenbein oder bedrohten Hölzern
„Was für dich ein Abenteuer ist, ist für andere Heimat – geh achtsam mit ihr um.“
2. Grüne Reiseplanung beginnt zu Hause
Der erste Schritt zu einem nachhaltigen Urlaub beginnt noch vor der Buchung:
🌍 Reiseziel bewusst wählen

- Meide überlaufene „Overtourism“-Hotspots
- Bevorzuge Länder oder Regionen mit nachhaltigen Tourismusstrategien (z. B. Slowenien, Bhutan, Costa Rica)
- Vermeide sensible Ökosysteme in der Hauptsaison
✈️ Fliegen vermeiden oder kompensieren
- Zug, Bus oder Fahrgemeinschaften bevorzugen
- Bei unvermeidbaren Flügen: CO₂-Kompensation nutzen (z. B. Atmosfair, MyClimate)
- Nur mit Handgepäck reisen – jedes Kilo zählt
🏨 Die richtige Unterkunft wählen
Suche nach:
- Zertifikaten wie Green Key, EU Ecolabel, BioHotels, TourCert
- Hotels mit Solarenergie, biologischer Küche, plastikfreier Ausstattung
Tipp: Lies Gästebewertungen – oft zeigen sie, wie ernst ein Hotel seine Umweltversprechen wirklich nimmt.
„Jede Buchung ist eine Entscheidung – für oder gegen Nachhaltigkeit.“
3. Nachhaltig unterwegs: So geht’s vor Ort
Sobald du angekommen bist, kannst du jeden Tag kleine, grüne Entscheidungen treffen:
🧳 Weniger ist mehr
- Leichte, wiederverwendbare Ausrüstung mitnehmen (Trinkflasche, Stoffbeutel, Bambuszahnbürste)
- Kleidung bewusst wählen: atmungsaktiv, fair produziert, multifunktional
🚲 Fortbewegung mit wenig CO₂

- Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
- Zu Fuß gehen oder Fahrrad leihen
- Wenn nötig: E-Auto mieten oder bei Fahrdiensten auf Elektrofahrzeuge achten
🍲 Lokal essen und einkaufen
- Straßenküche und kleine Familienbetriebe bevorzugen
- Keine internationalen Fastfood-Ketten
- Regionale, saisonale Küche testen – so unterstützt du direkt die lokale Wirtschaft
📸 Nachhaltige Erlebnisse wählen
- Wandern mit lokalen Guides
- Besuch von Projekten wie Aufforstungsinitiativen
- Tierschutz statt Tierausbeutung (kein Elefantenreiten, keine Delfinarien!)
„Wahrer Luxus beim Reisen ist nicht 5 Sterne – es ist das Wissen, Gutes zu tun.“
4. Natur erleben – mit Achtsamkeit
Ein Großteil des nachhaltigen Reisens dreht sich um den respektvollen Umgang mit der Natur. Gerade in Naturschutzgebieten, am Meer oder in den Bergen gelten besondere Regeln:

🐾 Verhalten in Nationalparks
- Immer auf offiziellen Pfaden bleiben
- Keine Pflanzen pflücken, keine Tiere füttern
- Kein Lärm – Tiere und andere Besucher danken es dir
🌊 Am Strand
- Reef-safe Sonnencreme nutzen (ohne Oxybenzon & Octinoxat)
- Keine Korallen, Muscheln oder Sand mitnehmen
- Keine Einweg-Plastikartikel verwenden – nimm Besteck, Trinkhalme und Becher wiederverwendbar mit
🦜 Respekt gegenüber Tieren
- Tierbeobachtung nur aus sicherer Distanz
- Keine Shows mit Wildtieren unterstützen
- Keinerlei Produkte kaufen, die aus Tieren hergestellt wurden
„Was du liebst, zerstörst du nicht – du schützt es.“
5. Nach der Reise: Teilen, lernen, wachsen
Die Rückkehr ist nicht das Ende – sondern der Anfang eines neuen Bewusstseins:
📝 Reflektiere dein Reiseverhalten

- Was lief gut?
- Was könntest du beim nächsten Mal nachhaltiger gestalten?
- Wo warst du positiv überrascht?
💬 Erzähle anderen davon
- Poste Tipps in sozialen Netzwerken
- Bewerte Unterkünfte & Aktivitäten unter dem Aspekt „Nachhaltigkeit“
- Schreibe Blogbeiträge oder Beiträge für nachhaltige Reiseforen
💚 Unterstütze weiterhin lokale Initiativen
- Spende an Umwelt- oder Sozialprojekte
- Bestelle fair produzierte Produkte aus deinem Reiseland
- Plane deine nächste Reise wieder nachhaltig
„Deine Reise endet nicht am Flughafen – sondern in deinem Handeln danach.“
Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung
Nachhaltig reisen heißt nicht, auf Abenteuer oder Komfort zu verzichten. Es bedeutet, bewusst zu reisen – mit offenen Augen, offenem Herzen und Respekt. Jeder Mensch kann durch seine Entscheidungen den Unterschied machen: für den Planeten, für andere Kulturen und für sich selbst.
Ob du am Strand liegst, durch Städte streifst oder Berge erklimmst – die Art, wie du reist, zählt.
„Reise so, dass du willkommen bist – und auch der nächste nach dir.“